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Geschichte
Geschichte Löffelstelzen
1246 Löffelstelzen wird als Löffelsterz das erste Mal urkundlich erwähnt
1661 Bau der Dreifaltigkeitskirche
1661 Die Gemeinde bekommt von Stadtpfarrer Johan Vögler das Schulhaus geschenkt (OAB)
1724 Der Fürstbischof von Würzburg, Philipp von Schönborn, stirbt auf der Heimreise von Mergentheim nach Würzburg bei Löffelstelzen
1742 Ein neues Schulhaus wird gebaut (Staatsarchiv Ludwigsburg)
1787 Erster Großbrand im „Richele“ (Staatsarchiv Ludwigsburg)
1791 Zweiter Großbrand, von den Anwesen Karlheinz Ruf/Adolf Schumm bis zur alten Würzburger Straße (Staatsarchiv Ludwigsburg)
1803 Wohnhaus zur Schafscheuer wird gebaut (Wohnhaus Otto Hay) (Staatsarchiv Ludwigsburg)
1809 Löffelstelzen kommt zu Württemberg (Staatsarchiv Ludwigsburg)
1843/45 Das Pfarrhaus wird erstellt (Pfarrchronik)
1882 Die Wasserleitung vom Erlenbach nach Löffelstelzen wird gebaut (Akten der Gemeinde)
1907 Feldbereinigung auf der einen Hälfte der Gemarkung (Akten der Gemeinde)
1908/09 Neues Schulhaus, heute Rathaus, wird gebaut. Zur Finanzierung werden die Wälder Eichhölzlein ganz und Hölzlein teilweise gerodet (Akten der Gemeinde)
1922 Elektrisches Licht wird eingerichtet (Akten der Gemeinde)
1922/23 Die Kirche wird erweitert
1928/29 Neue Straße (Bismarckstraße) wird gebaut
1936 Glocken- und Wasserturm wird gebaut
1955/56 Neue Schule (Gemeindesaal) wird gebaut
1960 Neue Baugebiete „Hohe Äcker“ und „Herrental“ werden erschlossen
1961 Beide Wetten an der Alten Würzburger Straße werden eingeebnet
1965/68 Die Ortskanalisation wird durchgeführt und gleichzeitig die Wasserleitung mit dem Hochbehälter Deubacher Höhe“ neu angelegt
1969/70 Kindergarten wird gebaut
1971 Sendeturm vom Süddeutschen Rundfunk wird erstellt
1972 Löffelstelzen verliert seine Selbständigkeit und wird nach Bad Mergentheim eingemeindet
1975/84 Baugebiet „Hohe Äcker II“
1976 Bau der Aussegnungshalle
1979 Dorfschule wird aufgelöst
1990 Rathaus brennt ab
1991 Rathaus wird in der ehem. Schule eingerichtet
2005 Einweihung des umgebauten Gemeindesaals
Erste Erwähnung
Unter den tiefen Eindrücken des dritten Kreuzzuges ins Heilige Land traten nach ihrer Heimkehr die Brüder Andreas, Friedrich und Heinrich von Hohenlohe 1219 in den Deutschen Orden ein. Ihre Mitgift, bestehend aus dem reichen Erbe an Besitztum in und um Mergentheim, war der Grundstock der Mergentheim Deutschorden-Kommende. Aber auch einfache Bürger vermachten dem neuen Orden Felder, Gebäude oder Geld.
Einer solchen schriftlich festgehaltenen Schenkung vor 769 Jahren verdankt Löffelstelzen seine erste urkundliche Erwähnung.
„Heinrich von Löffelsterz und seine Ehefrau Gisela vermachen dem Deutschen Orden 4 Jauchert Weinberge im Erlendbach und 2 Jauchert Acker im Mergenthal sowie ein Haus und eine Hofstatt in Löffelsterz mit der Bestimmung, daß nach dem Tode des einen der Ehegatten der Überlebende mit seinem ganzen Vermögen als dienend aufgenommen werde 1).“
Ab diesem Zeitpunkt, bis zum Jahre 1809, war die Geschichte Löffelstelzens, oder wie damals genannt Löffelsterz, eng mit dem Deutschen Orden verbunden.
In Abständen wird Löffelstzer in der nun folgenden Zeit mehrmals urkundlich erwähnt.
Die letzte Urkunde, die auf Löffelsterz lautet, stammt aus dem Jahre 1424. „Elsbeth von Beinau (Oberamt Hall) verkauft an ihren Oheim Hinz Zehe unter anderem den Hof von Löffelstelzen.“
Aus Löffelstelzen ist Löffelstelzen geworden 2).
Weitere interessante Informationen finden sich in unserem Heimatbuch zum 750-Jahr-Jubiläum von Karl Müller.
1) Pressel, Ulmisches Urkundenbuch 75
2) Oberamtsbeschreibung Seite 619
Woher kommt der Name Löffelstelzen?
Als 1246 unser Heimatdorf das erste Mal bezeugt wurde, hieß es noch Löffelsterz. Bildlich ausgedrückt, ein Löffel der gestürzt, gewendet, umgedreht ist. Doch wo ist ein löffel sichtbar? Wo eine entsprechende Form abzuleiten? Hierzu gibt es mehrere verschiedene Thesen:
1. Die erste Legende sagt: Löffelstelzen soll ursprünglich nur Löffel geheißen haben. Eine Frau, die stark hinkte, ging von Mergentheim nach Löffel. Unterwegs
sprach sie ein Wandersmann an, wo sie den hin wolle? „Nach Löffel und will dort stelzen“ war die Antwort. Fortan ward aus Löffel „Löffelstelzen“ geworden 1).
2. Der Name Löffelsterz bezieht sich auf die Siedlungsstruktur . Das Dorf entlang der „Lange Straße“ als Einheit gleicht oder ähnelt einem Löffel. Der schmale Anfang an der Alten Würzburger Straße baucht sich vor allem rechts aus und verengt sich unmittelbar an der Abzweigung Türkelgasse. Der Sterz oder Stiel ist das Ende des Dorfes, das „Richele“.
3. Löffel (als Dorfbild) am Sterz, Sturz, Abgrund, Abgang, Abhang nach Mergentheim gelegen. Daher kommt der Name Löffelsterz 2).
4. Anlehnung an die Geländeform Arkau, Tatsche, bis zum Pfarrhaus. Der Arkauberg, früher Ödland – also waldfrei – vermittelte, mit seinen weichen Linien, seinem kahlen Haupt, vermischt mit etwas Phantasie, den Eindruck eines umgestürzten Löffels. Der Stiel wäre die Gelädeform in Richtung Dorf 3)
5. Hier wird Löffel und Wald gleichgesetzt (Löffel = Wald). Da „sterz“ wahrscheinlich von Sturz oder stürzen kommt, bedeutet Löffelsterz gestürzter Wald. Löffelstelzen wurde als spätes Rodungsdorf angesehen. Hier ist eine Übereinstimmung abzuleiten.
6. Sterz wird wie unter Punkt 3 als Sturz, Abhang, Steige gedeutet. Zusammen mit Löffel = Wald ergibt sich als Namenserklärung „Ort an der Waldsteige“. Löffelstelzen liegt auch an der Steige vom Taubertal her.
Nun kann man sich aus sechs Möglichkeiten die passende Variante aussuchen, denn eindeutig ist der Name „Löffelsterz“ nicht zu erklären. Zu den Versionen 2, 5 und 6 wäre ergänzend zu erwähnen, dass diese auch in Löffelsterz (bei Schweinfurt) so angenommen und gedeutet werden.
Weitere interessante Informationen finden sich in unserem Heimatbuch zum 750-Jahr-Jubiläum von Karl Müller.
Löffelstelzer Flurnamen:
Hier eine Auflistung der alten Flurnamen auf der Gemarkung Löffelstelzen:
1. Vorderes Tal 2. Herrental 3. Hinteres Tal 4. Axt 5. Oberer Arkau 6. Hinterer Arkau 7. Aspe 8. Zehntfrei 9. Igelisberg 10. Scheckenbüsch 11. Lange Hecke 12. Tatsche 13. Steinbürzel 14. Schafäcker 15. Hohe Äcker 16. Hagen 17. Lenzen 18. Erlenbach 19. Wasen 20. Darr 21. Schleichert 22. Taufstein 23. Marienruhe 24. Eulenberg 25. Klinge | 26. Kirschbaum 27. Kurzes Gewand 28. Nußzeil 29. Reisfelder Pfad 30. Bild 31. Müllersäcker 32. Zimmerplatz 33. Darrhütte 34. Wasserschlauch 35. Ebene Äcker 36. Stumpfäcker 37. Wittental 38. Wiesenäcker 39. Lichtes Feld 40. Wolfsschlucht 41. Roter Baum 42. Äußerer Hermann 43. Lehmgrubenäcker 44. 18 Morgen 45. Rainäcker 46. Apostelbaum 47. Dicker Baum 48. Steinbruch 49. Eichhölzlein 50. Oberbalbacher Wegäcker | 51. Kreuz 52. Buckeläcker 53. Brunnenäcker 54. Badische Äcker 55. Bastloch 56. Deubacher Weg 57. Bälmer Hölzle 58. Laubertsbronn 59. Balbacher Holzäcker 60. Postloch 61. Deubacher Höhe 62. Zwischen den Wegen 63. Holzspitze 64. Viehplatten 65. Schindbaum 66. Saubrunnen 67. Hermann 68. Hölzlein 69. Neugreut 70. Wettäcker 71. Krautgarten 72. Obere Äcker 73. Vorderer Steinert 74. Lehmgrube 75. Hinterer Steinert | 76. Judenweg 77. Tannenrain 78. Brand 79. Mädlesäcker 80. Schuläcker 81. Schwelle 82. Gänsewasen 83. Ketterwald 84. Tannbüschlein 85. Mergelter 86. Altes Schloß 87. Ketterberg 88. Schorren |